Sonntag, 27. Mai 2012

Zodiac - Das Grauen nach der ersten Hälfte


David Fincher ist einer meiner Lieblingsregiesseure - ihm ist unter anderem "Fight Club", "Sieben", "The Girl with the Dragon Tattoo" und "The Social Network" zu verdanken.
Ins Auge sticht diese besondere Optik, die eigentlich garnicht so richtig zu erfassen ist.
Die Wahl der Farben, der Schatten und die Kamera hebt sich deutlich ab und erschafft (meistens zumindest) ein dichtes und dunstiges, aber auch irgendwie ansehnliches Bild.
Und vom Stil abgesehen, sind es eben auch einfach gute Filme.

Doch ab und an soll es passieren, dass selbst ein Meisterregiesseur vom Himmel fällt. Und auch David Fincher hat in seiner Karriere einige filmerische Verbrechen begangen, die denen des Zodiac - Killers gleich kommen. *hust*Alien 3*hust*

Trotzdem, der Trailer (unbedingt angucken!) hat wohl jeden "Sieben"-Fan scharf gemacht und dementsprechend waren die Erwartungen an die wahre Geschichte des amerikanischen Kult-Serienkillers hoch.
Und demnach stellte "Zodiac - Die Spur des Killers" leider eine riesengroße Enttäuschung für das Publikum dar, das wohl eher ein zweites "Sieben" erwartet hatte.

In den 60er Jahren wird Kalifornien von einer Mordserie erschüttert: 5 Menschen werden auf brutalste Art und Weise umgebracht und der vermeintliche Killer schickt fortwährend verschlüsselte Botschaften an den "San Francisco Chronicle".
Der dort angestellte Karikaturist und Tollpatsch Robert Graysmith (Jake Gyllenhall) und der heruntergekommene Journalist Paul Avery (Robert Downey Jr.) kommen während ihrer Ermittlungen über die Jahre hinweg der Polizei in die Quere, dem Zodiac Killer gefährlich nahe und befinden sich später selbst im Fadenkreuz des geheimnisvollen Mörders.

Zodiac ist ein Kriminalfilm, der sich über drei Jahrzehnte erstreckt.
Eigentlich war also schon von Anfang an klar, dass es sich hier nicht um einen adrenalingeladenen Action-Thriller handeln kann, wie uns der Trailer vielleicht weiß machen will.
Zodiac ist ein zweiteiliges Schwert - eine Mischung aus filmgewordener "N24-Recherche" und einem der besten Kriminal-Thriller der letzten Zeit.
Und genau diese heikle Mischung verdirbt "Zodiac - Die Spur des Killers" sicherlich für einen Großteil des Publikums.

In der ersten Hälfte wird eine grandiose "Horror-Mord-Thriller-Detektiv-Dingens" Geschichte erzählt - der Fokus liegt klar auf dem Mysterium "Zodiac" und man beobachtet die wohl spannendsten und "stylischsten" Morde aller Zeiten.
Hier passt wirklich alles: Die Musik, die Optik und die Kamera.

Graysmith, Avery und Ermittler Toschi (Mark Ruffalo) müssen den Todesszenen deutlich Platz machen.
Besonders der Mord am See ist unglaublich authentisch und brutal dargestellt und selten hat mich eine 5-minütige Szene so mitgerissen wie hier.
Doch irgendwann hört es dann auf - der Zodiac ist verschwunden und der Film hat grade mal knapp die Hälfte seiner Laufzeit hinter sich.
An dieser Stelle wird der Thriller zur Reportage - ähnlich wie "The Girl with the Dragon Tattoo" zeigt der Film nur noch Recherchearbeit, Verhöre und rückt die Ermittler in den Vordergrund.
Jake Gyllenhall bleibt Hauptdarsteller und stellt den Verfall seiner Rolle, die zwanghaft versucht die Puzzlestücke zusammenzusetzen gut dar, Robert Downey Jr. ist sein gewohnter "Robert Downey Jr. Charakter" und Mark Ruffalo kannte ich vorher garnicht, finde aber, dass er seine Rolle durchaus nett spielt.
Aber man wünscht sich den Zodiac irgendwie wieder zurück. Doch er ist bis zum Ende des Films verschwunden.

Und so ist der Film mit 147 Minuten (!!!) Laufzeit eine kleine Geduldsprobe. Natürlich bleiben einige kleine Höhepunkte (Die hochspannende Kellerszene, um nur einen zu erwähnen), doch die erste Hälfte hat ein Versprechen gegeben, das die zweite nicht hält.

*spoiler*

Und so überrascht es zum Schluss keinen mehr, dass der Zodiac nie gefasst wird und die Ermittlungen in einer Sackgasse enden.

*spoiler-Ende*

David Fincher liefert also eine gewagte Mischung aus zwei sehr unterschiedlichen Genres ab, die nicht jedermanns Geschmack treffen wird.
Es erfordert eine Menge Sitzfleisch und nach 2einhalb Stunden richtet sich das frustrierende Gefühl ein, die letzten 80 Minuten umsonst ausgehalten zu haben.
Vielleicht aber auch nur meine persönliche Empfindung.

Alles in Allem ist die erste Hälfte von Zodiac also großartig, hochspannend und konzentriert sich auf die Morde und die zweite eher ruhig, mit vielen Recherchen, Papierkram und klarem Fokus auf den Ermittlern, allen voran Robert Graysmith.
Optisch und akustisch ist Zodiac in beiden Teilen unglaublich interessant und stimmig.

Wer also keine Geduld für die letzten anderthalb Stunden aufbringen kann, sollte einfach nach den ersten 60 Minuten ausschalten.

Und wer doch durchhält, wird wohlmöglich frustriert, erlebt aber trotzdem die (angeblich) wahre und ungeschmückte Geschichte hinter den Zodiacmorden.

So, das wärs dann wieder für heute :D
HURDY GURDY HURDY GURDY HURDY GURDY MAN.

Jetzt noch mein kleines Anfixbildchen:


Montag, 21. Mai 2012

Funny Games - Alles Böse kommt aus Österreich...




Wie "The Girl with the Dragon Tattoo" unlängst bewiesen hat, sind europäische Filme nicht gleich amerikanische Filme.
Und so überrascht es nicht, dass die ein oder anderen Filmperlen aus diesem Kontinent in den USA so unbekannt sind, wie gesundes Essen.
Der österreichische Horror-Thriller "Funny Games" aus dem Jahre 1997 zählt zum Beispiel zu einer dieser geheimen Kinowunder.
Auch wenn der Film international kein Erfolg wurde und die Kritiker polarisierte, entschloss man sich, 10 Jahre später ein amerikanisches Remake zu drehen, damit auch ein größeres Publikum in seinen Genuss kommen konnte.
Und um genau dieses Remake "Funny Games U.S." geht es jetzt, denn um ehrlich zu sein, habe ich das Original nie gesehen oO :D
Da es sich aber um eine Eins zu Eins Kopie des Originals - bloß mit anderen Schauspielern - handelt, denke ich, dass die Kritk auf beide Filme anwendbar ist.

Vater George, Mutter Anne, Sohn Georgie und Hund "Lucky" fahren mit Segelboot auf dem Anhänger zu ihrem Ferienhaus am See.
Es verspricht der perfekte Urlaub zu werden, bis zwei junge Männer an die Tür klopfen und nach Eiern fragen.
Nach mehreren "Missgeschicken" eskaliert die Situation und wenige Minuten später findet sich die Familie gefesselt in ihrem eigenen Wohnzimmer wieder.
Die beiden Fremden - Peter und Paul, Tom und Jerry oder auch Beavis und Butthead - scheinen eine Vorliebe für Gewalt zu haben und schließen eine grausame Wette ab...
Und weiter lässt sich "Funny Games" eigentlich nicht zusammenfassen.
Es ist ebenfalls schwer, eine Kritik über diesen Film zu verfassen, ohne alles zu spoilern, denn grade seine Kompromisslosigkeit bis zum bitteren Ende zeichnet ihn aus.
Deshalb reviewe ich mich jetzt einfach mal geschickt um das Wesentliche drum herum:

Ein klassischer Horrorfilm ist mehreren Regeln unterworfen: Draufgehen darf jeder, außer der Hund. Kinder können nicht sterben, weil sie Kinder sind. Und natürlich brauchen die Guten eine reelle Überlebenschance, denn sonst ist ja die ganze Spannung raus.


Und Michael Haneke bricht mit "Funny Games" jede Regel und erschafft einen Film, der eigentlich so nicht existieren dürfte.

Doch zuerst zu den Darstellern: Naomi Watts (King Kong) und Tim Roth (Lie to me) spielen Vater
und Mutter und der unbekannte Devon Gearheart den kleinen Georgie.
Und das kriegen sie auch alle ganz gut hin. Wirklich brillieren könne aber Michael Pitt als Peter und Brady Corbet als Paul.                                                        
Beide in weiß gekleidet, Stoffhandschuhe, Golfschläger im Anschlag, eine starrer Blick, ab und zu ein freundliches Lächeln.
So verstörend wurde "das Böse" selten dargestellt. Gnadenlos, Grausam, Anderes Wort mit G.
Das Bild ist starr. Fast keine Kamerafahrten. Schnitte bekommt man nur selten zu sehen, alles ist weiß und steril.
Dieser Film macht keinen Spaß. Diesen Film erlebt man nur einmal richtig und will ihn danach möglicherweise nicht mehr sehen.
Unweigerlich wird man vom Zuschauer zum Zeugen eines unfassbaren Gewaltverbrechens.
Michael Haneke spricht das Publikum direkt an;
"Sie sind doch auch dafür, dass die Familie gewinnt, oder?" fragt Peter und lächelt in die Kamera.
"Dass das alles ein angenehmes Ende findet - eine befriedigende Auflösung? Das wollen sie doch?"
Und von diesem Moment an, ist man kein normaler Zuschauer mehr.

Funny Games ist keine Unterhaltung, Funny Games ist eine Tortur. Nach dem Film ist nichts gewonnen und eine gewisse Sinnlosigkeit ist ihm anzukreiden, doch genau die macht ihn zu etwas Besonderem.
Dennoch bleiben einige Fragen bestehen.
Ist ein Film ein guter Film, wenn er den Zuschauer mit leeren Händen zurücklässt und man den Fernseher zwischendurch einfach ausschalten möchte?
Ich für meinen Teil, kann sagen, dass ich es schätze, wenn ein Film es schafft irgendeine Emotion auszulösen.
Egal ob es ein "Feelgood - Movie" wie "500 days of Summer" ist, oder ein "Requiem for a dream", der einen noch Tage später deprimiert - wenn ein Regiesseur es schafft, den Rezipienten (Anguckermenschen) zu bewegen, dann finde ich das grundsätzlich "gut".
Und da ein Film selten so "bewegt" wie Funny Games, finde ich auch ihn grundsätzlich "gut".
Sicherlich lässt sich viel in die widerliche Gewaltorgie hineininterpretieren, muss man aber auch nicht.
Aber eins tut "Funny Games" garantiert nicht - Gewalt verherrlichen.
Es fließt kein Blut und hier wird die unangenehmste Brutalität innerhalb eines Filmes gezeigt (oder auch nicht gezeigt), die ich je gesehen (oder nicht gesehen) habe.

Hier nochmal Funny Games U.S. und Funny Games imVergleich:


Ich bin aber ziemlich sicher, das Filmerlebnis bleibt das Gleiche.

Es ist schwer, mehr über Funny Games zu sagen. Und deshalb lasse ich es auch einfach.

Also, eine klare Kaufempfehlung für hartgesottene Filmfreunde! "Kauf"-Empfehlung deshalb, weil Funny Games kaum im Fernsehen ausgestrahlt wird.
Und dies wird auch seinen Grund haben, denn für diesen Horror-Thriller muss man sich unendlich viel Zeit lassen und nervige Werbepausen würden wohlmöglich das komplette Filmerlebnis zerfleddern.

Also kauft euch die DVD für nen' Spottpreis (oder lasst sie euch kaufen, denn Funny Games ist trotz keiner expliziten Gewaltdarstellung ab 18 Jahren freigegeben), setzt euch möglichst ALLEINE in euer Zimmer, schließt die Tür ab, schüttet euch EIN Glas Wasser ein (nicht mehr, sonst muss der Film durch Toilettenpausen unterbrochen werden) und lasst euch auf das möglicherweise intensivste Filmerlebnis eures LEBENS ein.

Ihr... könnt... wenns nicht anders geht... natürlich auch... streamen... :D

Das hier ist übrigens der einzige Soundtrack im ganzen Film und eigentlich schon keine Musik mehr:




So, und damit bin ich auch glaube ich fertig :D *lufthol*


Hier wieder mein übliches Spoilerbildchen:

Samstag, 19. Mai 2012

Dark Shadows - Ich mag Tim Burton ja trotzdem...



Tim Burton hat nun schon mehrfach bewiesen, dass er ein durchaus fähiger, außergewöhnlicher Regisseur ist.
Und kombiniert mit dem genialen Johnny Depp, Burtons schräger Gemahlin Bonham-Carter und Gruselkomponist Danny Elfman ist eigentlich noch nie so richtig was schief gegangen.
Auch bei der achten Zusammenarbeit zwischen Depp und Burton setzt man auf die altbewehrte Formel "Standardcast + Standardscore + Standardstyle = Gewohnt gute Qualität".
Und um ein Haar wäre diese Formel auch mal wieder aufgegangen, für meinen einstigen Lieblingsregiesseur.

Im 18. Jahrhundert hat sich Barnabas Collins mit dem falschen Hausmädchen angelegt: Der Spross einer einflussreichen, englischen Familie weist unwissentlich die Hexe "Angelique" ab, die unsterblich in ihn verliebt ist.
Aus Rache tötet sie Barnabas Geliebte und seine Eltern. Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch muss er feststellen, dass auch er verflucht wurde: Er ist nun ein Vampir.
Angeführt von Angelique vergraben die Dorfbewohner Barnabas bei lebendigem Leibe und Vergessenheit legt sich über seine Geschichte.
Bis 1972.
Die letzten Collins' haben das Familienunternehmen verkommen lassen und sind so zerstritten, dass sogar die Hauspsychaterin Dr. Hoffman ernsthafte Probleme vorzuweisen hat.
Als Barnabas bei Bauarbeiten entfesselt wird und versucht sich in den quietschbunten 70ern zurechtzufinden und das Familienunternehmen wieder aufzubauen, muss sich Familie Collins besinnen und zusammenarbeiten, denn auch die Konkurrenz in Form von Angelique schläft nicht...

Gleich während der Introsequenz, die Barnabas' Vorgeschichte erzählt, merkt man, dass etwas mit diesem "Burton" nicht ganz so stimmt.
Der britische Hafen stammt aus Sweeney Todd, das Hausmädchen aus Sleepy Hollow und die verschnörkelten Bäume sind ja in so gut wie jedem seiner Filme zu finden.
So stellt sich sehr schnell die Befürchtung ein, dass Tim Burton nach dem mittelmäßigen "Alice im Wunderland" auch noch einen Abklatsch seiner vorherigen Filme abliefert.
Dieser Gedanke verfliegt jedoch schnell, denn die 70er, so wie sie sich in "Dark Shadows" präsentieren machen Spaß, sind stimmig und fangen den Flair längst vergangener Zeiten gut ein.
Kombiniert mit Gothic-Vampir Collins, der schon bei der ersten Landstraße Mephistopheles Werk im eigenwilligen Asphalt vermutet, ergibt sich in den ersten 75 Minuten ein durchaus unterhaltsamer Kinofilm, der vielleicht nicht Burtons bestes Werk darstellt, aber auch keine Enttäuschung geworden wäre.

Neben dem wie gewohnt großartigen Johnny weiß der Rest des Castes zu begeistern: Die blondgefärbte Eva Green spielt ihre Rolle als fiese Industriehexe ziemlich gut, Jackie Earle Haley aka. Hausmeister Willie dient als witziger Sidekick, Michelle Pfeiffer ist zwar nicht ganz so cool wie in Batman Returns, zeigt aber vorallem zum Schluss, was in ihr steckt, Chloe Moretz ist wie gewohnt wunderbar und staubt einen Großteil der Lacher ab und der absolute Neuling Bella Heathcote wirkt, als würde sie schon seit Jahren im Business sein.
Auch Alice Coopers Gastauftritt ist witzig und allemal besser, als die Saturn-Werbung.
Nur Helena Bonham-Carter kann dieses Mal leider nicht glänzen, was aber daran liegt, dass sie hier überraschenderweise eine kleine und unwichtige Nebenrolle spielt.

Den Bogen zwischen Horrorfilm und Komödie schlägt "Dark Shadows" geschickt, der gewohnte Burtonstyle weiß zu gefallen, die verwendeten Songs passen perfekt und so funktioniert der Film bis zum letzten Drittel ziemlich gut.
Manchmal aber, schafft es ein Drehbuch mit der letzten halben Stunde den kompletten, vorangegangenen Film zu ruinieren.
Und so ist es leider auch hier: Wieder einmal zeigt sich das "Peter Jackson Phänomen" eines niemals endenden Kinofilms, der wirklich 5 Ansätze eines Abschlusses zeigt, sich dann aber immer wieder aufrappelt und noch 10 Minuten dran hängt.
So wird in der letzten halben Stunde alles fürchterlich oft wiederholt, die Handlung wird gradezu absurd, das unnötige Effektegewitter nervt einfach nur und man wünscht sich, der Film würde endlich aufhören.
Dazu kommt noch der überdramatische Elfman-Soundtrack (der nebenbei seine uninteressanteste Komposition sein dürfte), der in jeder Minute einen Chorgesang drauflegt und man fragt sich, wo die witzige Horrorkomödie im Mittelteil geblieben ist.
Und wenn dann nach fast zwei Stunden das eigentliche Ende über die Leinwand flackert, müssen vielleicht alle nochmal schmunzeln, fragen sich aber trotzdem, was die letzte Dreiviertelstunde passiert ist.

Die überaus schlechten Kritiken hat "Dark Shadows" trotzdem nicht verdient, denn wer über die zusammengeschusterte Introsequenz hinwegzusehen weiß, wird bis zum Schlussteil gut unterhalten und bekommt ein paar denkwürdige Momente zu sehen (die Keyboardszene dürfte unter Johnny Depp Fans Kultstatus erreichen).
Es handelt sich hier sicherlich nicht um einen schlechten Film, aber um einen vergleichsweise enttäuschenden Burton.
Glücklicherweise kein zweiter "Planet der Affen", doch trotzdem ist der gesamte Film weit entfernt von "Sweeney Todd" oder "Charlie und die Schokoladenfabrik" und lässt mich stark an meinem Fantum zweifeln.

Eins noch zum Schluss: Schon im Trailer wird deutlich, dass die deutsche Synchro den meisten Wortwitz gruuuuselig verstümmelt. Deshalb hab ich den englsichen Link genommen.
Also:
Kämpfe weiter, Burton, Kämpfe für uns! Und so kämpft er denn hoffentlich auch weiter...

Hier noch ein paar sehr coole Songs, die ich dank "Dark Shadows" wiederentdeckt habe:






Und wie immer, mein kleines Hinweisbildchen zum Schluss ^^


Freitag, 18. Mai 2012

Die Frau in Schwarz - Liebe Harry, Liebe...


Aufgrund meines unglaublichen Gespürs für gutes Kino, schaffe ich es immer für genau DIE Filme Geld auszugeben, die sich als absoluter Flop herrausstellen und werde immer zu den Filmen genötigt, die mich im Nachhinein sehr beeindrucken.
Diese Wahrheit hat sich schon damals bei "Avatar" bestätigt, den ich als Einziger sehen wollte und der am Ende alle beeindruckt hat, abgesehen von mir und seitdem ich meinen Freundeskreis dazu gezwungen habe, für "Kampf der Titanen" Geld auszugeben (wofür ich mich im Nachhinein sehr schäme), vertraut mir eh keiner mehr. Zurecht.
Und exakt diese Regel bestätigte sich auch bei "Die Frau in Schwarz".

Gleich vorne weg: Ich mag die Harry Potter Verfilmungen wirklich sehr (abgesehen von Teil 6, der war wirklich grausig), aber wenn ich mich entscheiden müsste, welche Figur der Reihe die unsympathischste ist, dann würde die Wahl wohl wirklich auf Harry Poter aka. Daniel Radcliffe fallen.
Ich mag den pseudeo-verwunderten Daniel Radcliffe Gesichtsausdruck nicht, ich mag die gekünstelte Daniel Radcliffe Aufregung nicht und wenn ich ihn sehe, KANN ICH NICHT ANDERS als an sein blitzvernarbtes Alter-Ego zu denken.

Und um mein Fazit gleich zu spoilern: Ich wurde zu "Die Frau in Schwarz" gezwungen und war dementsprechend recht überrascht.

Zusammenfassen lässt sich die Geschichte rund um den britischen Anwalt Arthur Kipps relativ schnell: Nach dem Tod seiner Frau muss der schwermütige Vater den Nachlass einer alten Dame bearbeiten, die ein, als "verflucht" geltendes Herrenhaus im Watt bewohnt hatte.
Dieser Auftrag gilt als unbeliebt, doch Arthur fürchtet um seinen Beruf und seine Existenz, so wie um die seines Sohnes, also willigt er ein und reist in das entlegene Dörflein Crythin Gifford.
Schon nach den ersten Tagen seiner Ankunft häufen sich die Ereignisse und die Legende der "Schwarzen Frau" wird für Arthur und seine Freunde zur gefährlichen Realität.

Die größte Überraschung gleich zuerst: Daniel Radcliffe spielt die Hauptrolle und er macht es ziemlich gut!
Auch wenn es ihm wohl keine Oscarnominierung einbringen wird, erinnert er zu keinem Zeitpunkt an den auserwählten Zauberschüler.
Filme wie "Bel Ami", "Cosmopolis", "December Boys", "Mit dir an meiner Seite" oder
"The lucky one" haben sich mit ihren Teeniestars selbst ins Knie geschossen:
Auch wenn sich der ein oder andere Cyrus-, Efron-, Pattinson- oder Radcliffe-Fan ins Kino verirren wird, so weiß doch jeder andere Besucher, dass diese Filme wohlmöglich nichts anderes bereit halten werden, als 90 Minuten mit einem Teenieschwarm und dass diese Streifen ausschließlich für diesen einen Schauspieler produziert wurden.
Diesem Vorurteil erlag ich auch bei "Die Frau in Schwarz".
Und ich danke dem Filmgott dafür, dass ich mich geirrt habe und zu diesem Kinobesuch gezwungen wurde.

Die Handlung kommt zwar nur sehr langsam in Fahrt und in der ersten halben Stunde könnte möglicherweise kurzzeitig Langeweile aufkommen, doch die Stärken von "Die Frau in Schwarz" liegen sowieso nicht in den Dialogen oder dem Drehbuch.
Der Film besinnt sich auf ein fast vergessenes Horrorelement: Der Schockmoment.
Allzu oft wird heute ein normaler Horror- oder Gruselfilm mit üblichem 0815-Splatter verwechselt, doch eigentlich hält dieses Genre viel mehr bereit als Eingeweide und abgetrennte Gliedmaßen.
Und so präsentiert sich "Die Frau in Schwarz" als erster richtiger Gruselfilm seit Jahren.

Wenn wir ehrlich sind, warten wir während des Films meistens bloß auf den nächsten Schockeffekt, doch die sind so perfekt inszeniert, dass sie den Zuschauer 95 Minuten lang bei der Stange halten.
Ich bin Horrorfilme und Schockmomente zwar gewohnt und sicherlich auch schon ein Stück weit abgehärtet, doch so intensiv und oft erschrocken habe ich mich bei einem Film noch nie.
Und nochmal extra zu erwähnen - ohne jetzt zu viel zu verraten - ist einer der wohl makabersten Schockmomente mit einem Schaukelstuhl, für den allein der Film Kultstatus verdient hätte.
Quasi ein perfekter "Partyhorrorfilm".
Man muss sich für den Film keine Zeit nehmen, man muss sich nicht wirklich darauf einlassen; es handelt sich hier um leichten Horrorgenuss, der zwar nicht besonders viel neu macht, aber dafür alles was er macht, sehr gut hinkriegt.

Dieser Film wird sicher kein Meilenstein werden und ist nach einem Kinobesuch auch schnell wieder vergessen, doch der zahlt sich dafür voll aus!
Also ladet eure Freunde nach dem DVD/Blu-Ray Release ein, stellt Popcorn bereit und genießt mindestens 5-6 fiese Schockmomente, die garantiert auch den hartgesottensten Filmegucker nicht kalt lassen werden.
Noch dazu kommt ein Ende, das ich dem Film so nicht zugetraut hätte und das mich durchaus positiv überrascht hat, allerdings unbedingt Kindern vorenthalten bleiben sollte, denn die werden sonst die nächsten Wochen kein Auge mehr zudrücken.

Und wie auch "Die Frau in Schwarz" endet diese Kritik mit einem fiesen Cliffhanger, der euch schlaflose Nächte beschert und die nächste Review ankündigt (Kchchchch, ich glaube ich mach das jetzt immer so :D) :





Get it on! Bang a Gong, get it on!


28 days later - Wenn ich für jeden Pixel einen Cent hätte...


Als großer Zombiefan, langjähriger "Left 4 Dead"- Spieler und bekennende High-Quality Hure, musste ich nicht lange überlegen, als ich letztens im Saturn "28 days later" erstmalig auf Blu-Ray MIT SONDERANGEBOTSSTICKER im Regal liegen sah.
Spätestens seit "127 hours" bin ich begeistert von Danny Boyle's Regiearbeit und mir zudem sicher, dass er seine acht Oscars vor drei Jahren und seine sechs Nominierungen 2011 redlich verdient hat.
Besonders die Kamerafahrten und der Einsatz von Musik war ihm meiner Meinung nach immer gut gelungen.
Ein Zombiefilm liegt für solch einen ästhetischen Filmemacher also nicht unbedingt Nahe.

Ich war demnach ziemlich gespannt, was Boyle aus dem Zombiefilmgenre heauskitzeln würde.
Im Vorfeld hatte ich größtenteils nur entsetzte Kritiken gelesen; die einzigen zwei Leute aus meinem Freundeskreis, die den Film gesehen hatten, sagten mir ich hätte mein Geld für etwas Sinnvolles ausgeben sollen und ein Großteil der GameOne-Redaktion, auf dessen Meinung ich eigentlich viel Wert lege, betitelte den Film als "langweiligstes Dings überhaupt" und erläuterte, dass es "unverständlich sei, dass man diesen Film überhaupt mögen kann".

In "28 days later" geht es vorrangig um den Londoner Fahrradkurier "Jim", der nackt in einem Krankenhaus aufwacht und ein leeres, verwüstetes Großbritannien vorfindet.
Schnell stellt sich heraus, dass er nicht so alleine ist, wie es scheint und das ein Großteil der Bevölkerung von einem "Wut-Virus" infiziert worden ist, der die Menschen in brutale, irrationale Killer verwandelt (oder eben auch Zombies ^^).
Zusammen mit der toughen Selena, dem robusten Frank und seiner Tochter Hannah durchquert Jim das verwahrloste England, in der Hoffnung auf Rettung im vermeintlich letzten, besetzten Militätstützpunkt.
Nur ahnen die vier Reisenden nicht, dass ihr Albtraum dort erst beginnt.

Die erste vermeintliche Ernüchterung in der Blu-Ray Fassung stellt sich schon in den ersten Sekunden ein - "28 days later" hat möglicherweise die mieseste Bildqualität, die man sich vorstellen kann:
Das Bild ist verschwommen, die Kamerafahrten sind ruckelig, die Auflösung kommt einer Handykamera gleich und die Farben sind matschig und unklar.
Und das ist keine von den guten Handykameras!
Als Kind des Internets lässt sich jedoch schnell herausfinden, dass es sich dabei um einen von Boyle absichtlich erzielten Effekt handelt; bis auf die Schlusssequenz, die im schönsten HD präsentiert wird, wurde der ganze Film mit alten "DV Kameras" abgedreht, obwohl das 2002 längst unüblich war.
Ein ungewöhnliches Stilmittel, doch man gewöhnt sich schneller daran, als man glauben mag.
Und wenn es gelingt, sich darauf einzulassen, erzeugt dieser grisselige Stil schnell eine unangenehme, dreckige Atmosphäre.

Optisch ist "28 days later" also ein ungeschliffener Diamant.
Besonders die britischen Landschaftsaufnahmen und das verlassene London im Einstieg sind sehr ansehnlich.
Und wie zu erwarten war, zeigt sich auch die musikalische Untermalung beeindruckend:
Wer diesen Soundtrack nicht eh schon kennt, sollte es hier schleunigst nachholen - kein Wunder, dass nicht nur die Fortsetzung, sondern auch Blockbuster wie "Kick-Ass" auf das düstere Hauptthema zurückgreifen.




Ohne zu viel zu spoilern, lässt sich sagen, dass sich "28 days later" erzählerisch fast auf
"Stanley Kubrick - Art" zweiteilt: Während die erste Hälfte fast schon als Horror-Road-Movie durchgeht, spielt die zweite auf engem Raum und hat fast keinen Bezug mehr zum Zombie-Genre.
Und ich bin sicher, dass ich nicht zu viel verrate, wenn ich vorweg nehme, dass die Überlebenden den Militärstützpunkt erreichen werden.

Dieser radikale Twist scheint zwar unpassend und hinterlässt aufgrund unglaubwürdiger Entwicklungen der Hauptpersonen auch einen faden Nachgeschmack, fällt aber während des Films nicht weiter auf und gibt der ersten, fast lockeren Splatterfilm - Hälfte einen tieferen Sinn.

Schauspielerisch zeigen sich eigentlich alle Hauptdarsteller, der seltsame Cillian Murphy  eingeschlossen, durchaus solide.
Besonders heraus sticht allerdings "Mad Eye Moody" Brendan Gleeson, der als fürsorglicher Vater sein Bestes gibt, um seiner Tochter Hoffnung zu geben und in düsteren Momenten die Situation aufzulockern, aber andererseits auch wieder seinem Jähzorn verfällt.
Nicht ganz so glänzen können dagegen die Soldaten in der zweiten Hälfte des Films, die dem Drehbuch zum Opfer gefallen und zu stereotypen Machos verkommen sind - aber um ehrlich zu sein war das in einem Film auch noch nie anders.

Ebenfalls erwähnenswert ist, dass sich Einflüsse aus "28 days later" auch heute noch im Genre finden - zum Beispiel der Grissel-Effekt in "Left for Dead" (jetzt verstehe ich auch endlich, wieso der irgendwie cool sein sollte) oder auch die Krankenhausszene in "The Walking Dead".
Miese Kritiken hin oder her, Kenner des Zombiefilms können nicht abstreiten, dass Boyles Werk nachfolgende Filme beeinflusst hat.

Bildgewaltig, Brutal, Bedrückend und im Nachhinein sehr tiefgehend - wer sich hierauf einlässt und über ein paar unglaubwürdige Charakterentwicklungen hinwegsehen kann, wird mit dem Film vielleicht nicht unbedingt "Spaß" haben, denn es ist kein typischer Splatterfilm à la Zombieland oder Dawn of the Dead.
Der Film ist über lange Strecken ruhig, distaniziert sich zum Schluss fast vollkommen von seinem eigenen Genre & Hauptdarsteller und erforscht eher die Abgründe im menschlichen Wesens, als nur oberflächliche Unterhaltung zu bieten.

Wer also bereit ist, 2 Stunden (möglichst alleine) in einen düsteren, grisseligen und intensiven Horror- Endzeitfilm zu investieren, dem kann ich versichern, dass er es nicht bereuen wird und dieses Filmerlebnis lange im Gedächtnis behalten wird.
Wer allerdings einen Splatterfilm erwartet, der wird wohl nach der ersten Hälfte abschalten müssen (oder vielleicht sogar vorher), denn leichte Unterhaltung bietet "28 days later" nicht.

Und verzichtet auf die Blu-Ray. Die lohnt sich eh nicht :D

So und gleich ein kleiner Vorgeschmack auf die nächste Kritik ^^




Was ich hier so mache...

Hallo Internetz!

Ich habe es hier grade mal geschafft, ein verschwommenes Hintergrundbild einzustellen und einen doofen Titel drüberzuklatschen.
Ich bin eigentlich garnicht soo der Blogmensch, aber wie mein total kreativer Hintergrund und mein peinliches Karnevalskostüm im Vollbild schon verraten, dafür ein ziemlicher Film-Nerd.
Und da Filme nicht nur mein Hobby sind, sondern vielleicht auch eine berufliche Zukunft, habe ich mir gedacht, dass so ein Filmkritikenblog eine gute Vorübung sein könnte.
Außerdem habe ich ein extremes Mitteilungsvermögen, muss meine Meinung über alles und jeden preisgeben und habe mit dem "bloggen" eine wunderbare neue Möglichkeit dafür gefunden, UAHAHAH!

Sonst zu mir: Ich bin zur Zeit dieses Posts 17 Jahre alt, wohne in NRW und zähle Youtube, Videos drehen und schneiden, Filme, Musik und Videospiele zu meinen Hobbies.
Ich hatte eigentlich zuerst vor, einen auf Frank Tausch zu machen, aber ich glaube das gibt es inzwischen einfach zu oft.
Wer sich trotzdem für meine alten Videos interessieren sollte:
http://www.youtube.com/user/TheCrazyMirko777
Ich weiß, scheiß Hintergrund, scheiß Name, scheiß Frisur. Und auf einem Foto soll ich aussehen, wie der dicke Junge von "Two and a half men".
Aber das sind eben die Vorteile eines Blogs ^^

Was die Kritiken angeht, habe ich mir ein total cleveres Bewertungssystem ausgedacht:
Weil ich Prozentwertungen für Filme und Videospiele für den dümmsten Einfall des Internets, wenn nicht sogar des UNIVERSUMS halte, gebe ich einfach nur ein doofes, nicht allgemeingültiges Fazit ab.
Ich finde, dass man solche Medien nicht einfach auf Zahlen runterbrechen kann, oder auf amerikanische Schulnoten. *hust*
Davon ab, dass Geschmäcker ja bekanntlich verschieden sind und ich höchstwahrscheinlich auch nicht immer den besten habe, sind Filme eigentlich ein ziemlich individuelles Erlebnis und ich finde einen Streifen beim zweiten Durchgang manchmal besser oder auch schlechter; eine allgemeingültige Wertung abzugeben ist wahrscheinlich eher unklug.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein fast 18-jähriger nicht der beste Filmkritiker sein wird und das bitte ich zu entschuldigen; ich denke es wird ne' Zeit dauern, bis ich da reinkomme.
Andererseits kann ich vermutlich jugendliche Sehgewohnheiten besser nachvollziehen, als die alteingesessenen Kritiker aus der Zeitung oder von Moviemaze.
ODER die seltsamen Menschen von IMDB, wer auch immer da die Wertungen verfasst.
Deshalb gleich vorweg: Ich kann mit Filmen wie "Der Pate" nicht immer wirklich was anfangen , egal wie großartig sie zu ihrer Zeit gewesen sein mögen.
Ich bin in dieser Hinsicht nicht wirklich cineastisch, also macht mich bitte nicht fertig, sollte ich mal ne fiese Kritik zu nem Klassiker oder ne gute Kritik zu "Sucker Punch" abgeben :D

WUUUH, ich glaube das wärs dann fürs Erste ^^ Was das Blogdesign hier angeht; das überarbeite ich sicher nochmal. Ich weiß auch, dass das total hässlich aussieht :D

Ich werde versuchen, im Laufe des Tages eine Kritik zu verfassen, quasi mein Erstlingswerk!
Ich hab mir gedacht, ich fange gleich mal mit was Polarisierendem an ^^
Hier ein paar supervielsagende Standbilder!
Vielleicht weiß der ein oder andere ja schon, um welchen Film es sich handelt...




Sonst wünsche ich euch allen noch einen superkrassen Freitag ^^